HL-HAG: Aufschluss- Einheit
Die vollautomatische Lösung für unterschiedliche Aufschlussverfahren- Hocheffizient und prozesssicher für hohe Ansprüche an analytische Präzision und Genauigkeit
Applikation
- Herstellung von Glasperlen (29/32/34 mm Durchmesser) mittels Borataufschluss für Röntgenfluoreszenzanalytik
- Herstellung von Schmelzen für weiteren chemischen Säureaufschluss mittels Borat- oder Peroxidaufschluss
- Aufschlusstemperatur: Max. 1300°C, Hochfrequenz- Induktion- Erwärmung
Materialien
- Oxidische Materialien wie Zement, Schlacke, Erze, Ferrolegierungen u.a.
- Unedle Metalle wie Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Kupferoxide, Zink u.a.
- Tonminerale, Aluminiumoxide, Titanoxide, Karbonate, schwermetallhaltige Stoffe, Feuerfestmaterialien u.a.
Betriebsmodus
- Automatisch
Alle Vorteile auf einen Blick:
Hocheffiziente Automation unterschiedlicher Aufschlussverfahren
Die HL-HAG basiert auf dem bewährten Konzept der HAG-HF und ermöglicht die vollautomatische Durchführung unterschiedlicher Aufschlussverfahren. Mittels Borataufschluss können sowohl Glasperlen für die Röntgenfluoreszenzspektroskopie als auch Schmelzen für eine nachfolgende nasschemische Probenvorbereitung hergestellt werden. Alternativ ermöglicht der Peroxidaufschluss die Produktion von Schmelzen, die in weiteren Prozessen in Lösung gebracht werden.
Die HL-HAG übernimmt vollautomatisch alle relevanten Probenvorbereitungsschritte einschließlich Probenhandhabung, Dosierung von Probe und Zusatzstoffen, Aufschluss und Probenübergabe an weitere Vorbereitungsmodule und Analysegeräte. Damit sorgt die HL-HAG für hocheffiziente Laborprozesse mit höchsten Ansprüchen an Präzision und Genauigkeit bei Probenvorbereitung und Analytik.
Perfekt für den Borataufschluss
Die HL-HAG ermöglicht die vollautomatische Vorbereitung oxidischer Proben durch das Borataufschlussverfahren. Nach dem Aufschluss in einem Platin-/Goldtiegel wird die Schmelze in eine Ausgießschale überführt, um Glasperlen mit Durchmessern von 29, 32 oder 34 mm herzustellen. Diese Perlen können entweder in ein Magazin abgelegt oder direkt an ein Analysegerät weitergeleitet werden.
Alternativ wird der Tiegel mit der Schmelze automatisch in ein Gefäß für einen nachfolgenden Säureaufschluss überführt. Die dabei entstehende Probenflüssigkeit ist ideal für Hochpräzisionsverfahren wie die ICP-Analyse.
Optimal einsetzbar für den Peroxidaufschluss
Die HL-HAG ist ebenfalls für Peroxidaufschlüsse ausrüstbar. Dabei erfolgt der Aufschluss in Zirkonium- oder Nickeltiegeln durch Hochfrequenzinduktion. Da während des Prozesses eine exotherme Reaktion auftreten kann, die Materialausstöße verursacht, wird der Tiegel mit einem Deckel verschlossen. Nach Abschluss des Aufschlusses erfolgt die automatische Übergabe der Schmelze in ein Probengefäß, in dem eine weitere Auflösung, beispielsweise mit Salzsäure, durchgeführt wird.
Hochpräzise induktive Aufschlusstechnologie
Für den Aufschluss des Probenmaterials setzt die HL-HAG auf moderne Hochfrequenzgeneratoren. Diese ermöglichen eine stufenlose Temperatureinstellung zwischen 385°C und 1300°C, die mittels eines Infrarotpyrometers präzise überwacht wird. Die Temperatur der Schmelze kann schnell und punktgenau auf den gewünschten Zielwert eingestellt werden. Zur besseren Homogenisierung wird der Tiegel während des Prozesses kreisend geschwenkt und kann um ± 45° gekippt werden.
Die präzise Temperatursteuerung der Ausgießschale einschließlich kontrollierter Abkühlung bietet optimalen Voraussetzungen für die Herstellung von perfekten Glasperlen für die Röntgenfluoreszenzanalyse.
Effiziente automatische Reinigung von Platintiegeln
Nach dem Aufschlussprozess erfolgt die automatische Reinigung des Platin-/ Goldtiegels in einem beheizten Ultraschallbad (Option). Die Reinigungsflüssigkeit wird in frei definierbaren Intervallen erneuert. Abschließend wird das Tiegelgewicht kontrolliert, um die vollständige Sauberkeit und Einsatzbereitschaft sicherzustellen.
Hochgenaue Dosierung des Probenmaterials
Die Dosierung des pulverförmigen Probenmaterials erfolgt gravimetrisch über die HP-GCD-Einheit, entweder direkt aus einem Probenbecher oder -röhrchen. Dabei wird das Material durch kontrollierte Vibration und Stoßbewegungen gleichmäßig gefördert. Die Dosiergeschwindigkeit passt sich automatisch an die Differenz zum Zielgewicht an, was eine schnelle und präzise Erreichung des erforderlichen Gewichts sicherstellt.
Eine spezielle Gleitbeschichtung und die Form des Proben- Spezialbechers sorgen für eine prozesssichere Dosierung. Da das Probenmaterial direkt aus dem Becher dosiert wird, sind keine zusätzlichen Reinigungsmaßnahmen erforderlich.
Präzise Dosierung von Zusatzstoffen
Je nach Eigenschaften der Zusatzstoffe kommt entweder die Impulsdosierung HP-GID oder die Schneckendosierung HP-GSD zum Einsatz. Beide Systeme arbeiten gravimetrisch und sind mit einer Präzisionswaage verbunden, wodurch eine kontinuierliche Anpassung der Dosierung an das Zielgewicht erfolgt. Diese Technologie gewährleistet eine schnelle und dennoch hochgenaue Dosierung.
Die HP-GID ermöglicht eine Feindosierung pulverförmiger Stoffe durch elektrisch gesteuerte Impulse aus einem Silikonreservoir, das bei den allermeisten Anwendungen eine kontaminationsfreie Analyse unterstützt.
Die HP-GSD ist aus einem speziellen, besonders chemikalienbeständigen Polymer gefertigt, welches zu keiner Kontamination durch analyserelevante Elemente führt. Die hochpräzise Fertigung der einzelnen Komponenten stellt einen kontinuierlichen Materialstrom sicher.
Mehrere Dosierstationen können in Reihe angeordnet werden, um verschiedene Zusatzstoffe schnell und präzise in einen Tiegel einbringen zu können.
Flexible Eingabemöglichkeiten für Proben und Tiegel
Die Eingabe von Probenbechern und Tiegeln kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Probenmaterial kann beispielsweise in einer Mühle vermahlen, in den Probenbecher abgefüllt und dann über ein Bandsystem in die HL-HAG eingegeben werden.
Tiegel und Probenbecher können auch in Batches eingegebene werden. Dies kann über ein externes Bandmagazin mit bis zu 120 Positionen erfolgen. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Gefäße über Schubladenmagazine vom Typ HL-DM einzugeben, welche direkt in den Ständer der HL-HAG eingebunden sind. Die Handhabung der Gefäße erfolgt dann über ein Portalsystem.
Probengefäße und Tiegel können mit einem Deckel eingegeben werden, welcher bei dem Dosiervorgang automatisch abgenommen und aufgesetzt wird. Damit werden potenziellen Verunreinigung der Probe durch äußere Einflüsse sicher vorgebeugt.
Handhabung mit Roboter oder Portalsystem
Die Handhabung von Probenbechern, Tiegeln und Schalen kann entweder mit einem Mehrachsroboter oder einem Portalsystem entsprechend den Kundenanforderungen erfolgen. Sollten Tiegeln und Probenbecher über Schubladenmagazine eingegeben werden, erfolgt die Handhabung über das Portalsystem.
Ausführungsoptionen:
- Zusätzliche Aufschlusseinheit
- Ausstattung Aufschlusseinheit für Peroxidaufschluss
- Temperaturüberwachung für Ausgießschalen
- Zusätzliche Dosierung vom Typ HP-GCD
- Zusätzliche Dosierung vom Typ HP-GID
- Dosierung vom Typ HP-GSD
- Ulraschallreinigungseinheit
- Bandmagazin für Tiegel (bis zu 120 Positionen)
- Schubladenmagazin HL-DM für Probenbecher und/ oder Tiegel
- Mehrachsroboter zur Handhabung von Probenbechern, Tiegel und Schalen